Manche Sachen gingen sicher wieder mit nach Hause. Von einem nagelneuen Dirndl zum Beispiel, das neu 100 Euro gekostet hat, trennt man sich halt nicht einfach so mal für 2 Euro. Sicher alles verhandelbar, aber Flohmarktpreise wurden erwartet. Immerhin stolze 18 Euro für eine ehemals teure, praktisch neue Markenstrickjacke ließen sich erzielen, aber auch 20 Cent für kleinen Krimskrams, 5 Euro für ein paar rote, fast neue Boxhandschuhe oder 1,50 Euro für Kinderklamotten. Die gingen am besten.
Tolles Wetter für den Flohmarkt
Oder Damenkleidung und Kinderbücher, wie bei Ann Christin Sommerfeld und Marco Novak, der jede Menge haushaltstechnischen Kram anzubieten hatte. Aber funktionsfähig, wie das 4er iPhone – „immer gut behandelt“. Solche Perlen fanden sich beim zweiten Gomaringer Hof- und Gartenflohmarkt bestimmt in mehreren Höfen. Oder wurden vielleicht auch nur vermutet. Und so kreuzten auch bereits ab 8:30 Uhr (!) die ersten Jäger auf, fuhren flott mit dem Auto vor, stocherten herum und forderten in gebrochenem Deutsch auf, schon etwas zu verkaufen. Der Bitte, das Grundstück erst wieder ab 10:00 Uhr zu betreten, nämlich zum offiziellen Start, folgten sie nur widerwillig, nicht ohne zu locken: „Jetzt gleich Geld verdienen!“
Gomaringer lernen sich kennen
„Darum ging es aber nicht“, betont auch Annika Butz. Die Grundidee sei, Gomaringer zusammenzubringen und einen kleinen privaten Warenkreislauf aufzubauen. Und es gab so vieles, was in einem Haushalt nicht mehr gebraucht wurde und ein anderer gerade für sich suchte! Die Veranstalterin hatte sich für den zweiten Markt – nach Münchner Vorbild – wieder mächtig ins Zeug gelegt. 48 Anmeldungen lagen ihr Samstag vor, und 30 Häuser, also 18 mit Gästen aus anderen Teilen von Gomaringen. So geriet das Gebiet recht groß – von der Öschinger Straße im Westen, Albert-Schweitzer-Straße und Aussiedlerhof Am Heckberg im Süden, zur Filsenbergstraße im Osten und Albstraße im Norden. „Ganz schön viel zu laufen“, fanden auch zwei Damen aus Reutlingen, die, schon ziemlich beladen, dennoch großen Spaß bei der Schnäppchenjagd hatten und sich über einen netten Schwatz freuten.
Annika Butz fuhr am Nachmittag mit dem Fahrrad alle Flohmarkt-Anbieter ab und erkundigte sich persönlich. „Für das nächste Mal“, verspricht sie, „plane ich die Werbung anders und sichtbarer; vielleicht auch großräumiger um Gomaringen herum“. Denn auch wenn an den Durchgangsstraßen viele Leute anhielten – sogar zwei Falkner auf ihrem Weg nach Marbach -, so klagten doch einige, dass sie in Nebenstraßen nicht gefunden oder vielleicht auch gar nicht erst gesucht worden waren, obwohl es an jedem Stand genügend Handzettel mit Straßenplan gab. Das Problem sei nur, dass sie die Werbung vorstrecken müsse. Spenden kämen erst nach dem Markt.
Insgesamt ist das Interesse groß, im Oktober wieder mitzumachen, weiß Annika Butz. Viele Nachbarn, die dieses Jahr noch nicht dabei waren, wollen im Herbst auch einsteigen. „Aber allein könnte ich das gar nicht stemmen“. Und sie bedankt sich bei allen, die ihr dieses Mal geholfen haben.

Konzept ist flexibel
Ein Wunsch war, den Flohmarkt doch beispielsweise bei der Kulturhalle zu bündeln. Aber das wäre dann auf öffentlicher Fläche und würde eine Sondernutzungsgebühr kosten. Und vermutlich eine ausgetüftelte Logistik für An- und Abfahrt sowie die Parkierung erfordern. OB das die Anlieger so gut fänden? Der Charakter wäre dann auch ein völlig anderer. Doch Annika Butz ist flexibel: „Falls aber in einem anderen Viertel Gomaringens Interesse besteht, ebenfalls Hofflohmärkte zu machen,“ bittet Sie die Gomaringer, „sprechen Sie mich doch bitte an.“ Wenn sie ein Bild davon habe, wo alles Interesse besteht, könnte man ja die Hofflohmärkte durch Gomaringen wandern lassen…“ (E-Mail: hofflohmarkt.gomaringen@gmail.com)